PORT- Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung

Der Landkreis Reutlingen geht im Rahmen seiner Kommunalen Gesundheitskonferenz bezüglich der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung innovative Wege. Exemplarisch hierfür steht das gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung entwickelte PORT Gesundheitszentrum Schwäbische Alb Hohenstein.

Das Gesundheitssystem der Bundesrepublik Deutschland und die damit verbundene medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung befinden sich in den letzten Jahren in einem starken Umbruch und müssen sich einer Vielzahl neuer Herausforderungen stellen. Dazu zählen, insbesondere auch in den ländlichen und strukturschwachen Regionen Deutschlands, die Auswirkungen der demografischen Entwicklung verbunden mit der Zunahme chronisch und mehrfach erkrankter Personen sowie der sich abzeichnende Mangel an Ärzt*innen und Pflegepersonal.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen setzt die Robert Bosch Stiftung mit den sogenannten Patientenorientierten Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung (kurz: PORT) an derzeit vier Standorten in Deutschland einen innovativen Versorgungsansatz um. Nach einer einjährigen Projektphase entstanden seit dem Frühjahr 2017 PORT-Zentren im Berliner Stadtteil Neukölln, im schleswig-holsteinischen Büsum, im baden-württembergischen Hohenstein-Bernloch und im hessischen Willingen-Diemelsee. Die PORT-Zentren orientieren sich an Empfehlungen des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und an internationalen Vorbildern in Kanada, Schweden, Finnland und Slowenien, die durch lokale Gesundheitszentren eine umfassende Grundversorgung abdecken und den erhöhten Versorgungsbedarf von chronisch kranken Menschen auffangen.

PORT-Gesundheitszentren:

  • sind auf den regionalen Bedarf abgestimmt
  • setzen eine patientenzentrierte, koordinierte, kontinuierliche Versorgung um
  • unterstützen die Patientinnen und Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung
  • haben multiprofessionelle Teams aus Gesundheits-, Sozial- und anderen Professionen, die auf Augenhöhe arbeiten
  • nutzen neue Potentiale der Digitalisierung im Bereich eHealth
  • schließen Prävention und Gesundheitsförderung mit ein
  • sind kommunal gut eingebunden.

Mit dem ergänzenden Förderprogramm „supPORT- Auf dem Weg zu patientenorientierten Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung“ wird das Netzwerk von PORT seit Sommer 2018 um acht zusätzliche Initiativen erweitert. Die Aktivitäten der PORT- und supPORT-Initiativen werden durch Vernetzungstreffen, (internationale) Fachtagungen, Expertenberatungen, Hospitationen und Studienreisen begleitet und fachlich vertieft.

Links:

https://www.bosch-stiftung.de/port

https://www.gesundheitskonferenz-rt.de

Robert Bosch Stiftung
PORT Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung